
Forscher verursachen besonders hohe CO2-Emissionen, vor allem durch Flugreisen zu Konferenzen. Das bedeutet, dass Wissenschaftler in der Debatte um die Klimakrise nicht ernst genommen werden können, wenn sie die Maßnahmen, die sie selbst für andere fordern, nicht auch selbst umsetzen.
Als Forscher mit internationalen Projekten und globaler Ausrichtung ist es unmöglich, alle negativen Umweltauswirkungen des Flugverkehrs vollständig zu vermeiden. So sind beispielsweise manche Reisen einfach unvermeidbar, um relevante Daten zu sammeln und Feldforschung zu betreiben. Außerdem möchten wir den direkten, persönlichen Kontakt zu Wissenschaftlern, mit denen wir zusammenarbeiten, nicht vermissen.
Wir müssen jedoch danach streben, unseren ökologischen Fußabdruck drastisch zu reduzieren und gleichzeitig unsere Forschungs- und Lehrtätigkeit erfolgreich fortzusetzen. Wir haben diese Herausforderung offen in unserem Team diskutiert und gemeinsam strenge Maßnahmen ergriffen, um Flugreisen zu reduzieren und insgesamt ökologischer zu reisen:
Wir nehmen nur dann an Konferenzen teil, die an transatlantischen Standorten stattfinden, wenn ein außergewöhnliches berufliches Interesse an der Teilnahme besteht. Ein außergewöhnliches berufliches Interesse liegt vor, wenn neben der Präsentation eines (neuen oder wesentlich überarbeiteten) Vortrags weitere Aktivitäten vereinbart sind. Dazu können gehören: die Organisation eines Panels oder einer Veranstaltung vor/nach der Konferenz, die aktive Teilnahme an einer Podiumsdiskussion, ein Forschungstreffen mit einem Kooperationspartner oder Experten sowie Interviews oder Archivbesuche.
Wir fliegen nur in Ausnahmefällen zu europäischen Zielen. Akzeptierte Ausnahmen sind sehr große Entfernungen, äußerst ungünstige Verbindungen oder zeitliche Einschränkungen aufgrund von Lehr-, Verwaltungs- oder anderen Verpflichtungen. Konferenzen und Workshops, die mit dem (Nacht-)Zug erreichbar sind, werden in der Regel bevorzugt.
Wir reduzieren auch Flugreisen, wenn Gastredner und andere Besucher zu Gast sind. Virtuelle Verbindungen sollten immer als Alternative geprüft und gegebenenfalls bevorzugt werden.
Wenn Flugreisen unvermeidbar sind, gleicht der Lehrstuhl die negativen Auswirkungen auf die Umwelt durch Spenden an myclimate aus, eine in der Schweiz zertifizierte Organisation, die sich für die Neutralisierung von CO2-Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte einsetzt.
Wir berichten jährlich über unsere Kohlendioxidemissionen aus dem Flugverkehr.